Der RTC Akku
Zu finden sind diese kleinen, sprichwörtlich tickenden Zeitbomben in vielen Home Computern. Die dem RTC (Real Time Clock) Bereich zugehörigen Akkus dienten ursprünglich nur dem Zweck, die Uhrzeit und das Datum und einen potenziellen BIOS Speicherstand, auch nach dem Ausschalten des Rechners zu behalten.
Heutzutage werden in PC’s hauptsächlich Knopfzellen-Batterien verwendet oder die Geräte besitzen gar keinen RTC Bereich mehr, da die Uhrzeit direkt online synchronisiert wird. In der Zeit der Amigas wurden jedoch wieder aufladbare und fest verlötete Akkus verwendet. Diese Akkus (gerne auch Varta Tonnen genannt) verlieren aber natürlich – wie auch ihre großen Brüder aus dem Hausgebrauch, im laufe der Jahre ihre Möglichkeit genug Ladung aufzunehmen, was an immer öfter falsch laufenden Uhren und falschen Datumsangaben erkennbar ist.
Irgendwann passiert dann der Supergau und die Akkus beginnen nicht nur an Kapazität zu verlieren, sondern verlieren darüber hinaus auch ihren chemischen Inhalt!!!
Gefährlich ist dies für sämtliche elektronischen Bauteile und kann über Jahre hinweg auf Dachböden, in Kellerräumen oder Schränken unerkannt bleiben. So hat dieses „Elektrolyt“ im laufe der Zeit die Möglichkeit, komplette Computer unbrauchbar zu machen, in dem es allmählich alle nahegelegenen Bauteile und schlussendlich sogar die Platine selbst zerfrisst und somit zerstört.
Um dies zu verhindern, mindestens jedoch zu stoppen, sollten diese Akkus SOFORT entfernt werden, sobald man ein solches Gerät vor sich hat. Sollte ein Akku bereits ausgelaufen sein, ist fast immer schnelles Handeln angesagt, denn einmal ausgelaufenes Elektrolyt beginnt unverzüglich sein zerstörerisches Potenzial zu entfalten. In dem Fall reicht es dann auch nicht mehr, nur den Akku zu entfernen. Dann wird mehr Arbeit nötig.
Wir wollen hier einmal Akku Schäden und deren verschiedene Stadien und Gegenmaßnahmen erörtern. Eines kann man jedoch schon vorab sagen: Schwerwiegende Akku Schäden sollten nur durch wirklich technisch versierte Leute durchgeführt werden, denn dies erfordert gute bis sehr gute Kenntnisse im Bereich Elektronik, da mitunter Leiterbahnen und Kontaktierungen rekonstruiert werden müssen.
Nachfolgend eine Liste aller betroffenen Geräte (wir beschränken uns hier auf Amigas):
Amiga Model | Position des Akku | Gefährdungsart |
Amiga 1000 | Kein Akku vorhanden. Wenn überhaupt, wurden Akkus erst auf späteren Erweiterungen angeboten. | keine |
Amiga 500 (alle Revisionen) | Akku befindet sich nicht direkt im Amiga sondern ausschließlich auf Speichererweiterungen im Expansionsport, oder auf Festplattencontrollern etc. | indirekt |
Amiga 500+ (Plus) | Akku befindet sich direkt auf Hauptplatine unter dem Schutzblech und kann nicht auf anhieb nach Öffnung des Gehäuses gesehen werden. Sitz des Akkus ist seitlich nach links versetzt, hinter dem Floppy Laufwerk. | direkt |
Amiga 2000/2500/HD | Akku befindet sich direkt unterhalb des Prozessors, am Rand der Platine, im Bereich der Front. | direkt |
Amiga 3000D/T | Akku befindet sich bei den meisten Revisionen zwischen den Custom Chips Paula und Denise, sowie Fat Agnus, direkt unterhalb der Zorro Steckplätze. Manche Revisionen wurden bereits früh mit einer Knopfzelle nachgerüstet oder von haus aus ausgestattet. | direkt/– |
Amiga 4000D/T | Der Akku befindet sich direkt neben den Fast Ram Bänken. Beim Tower Model wurde der Akku eingespart und stattdessen bereits eine Knopfzellen Batterie verbaut (Trotzdem gilt Alarmstufe rot, da die Amiga 4000D die am meisten von Akkus geplagten Rechner sind). | direkt/– |
CDTV | Kein Akku vorhanden, Gerät verfügt über Standby Schaltung, aufgrund der in der Front befindlichen Digital Uhr. | keine |
CD32 | Kein Akku vorhanden, da als Spielekonsole konzipiert. Speichern von Datum und Uhrzeit daher überflüssig. Eventuelle Erweiterungen verfügten lediglich über Knopfzellen Batterien, die selten auslaufen. | keine |
Amiga 1200/HD | Bei diesem Rechner ist kein Akku verbaut. Auf Erweiterungen wurden bereits größtenteils Knopfzellen Batterien verbaut. | keine |
Amiga 600/HD | Bei diesem Rechner ist kein Akku verbaut. Auf Erweiterungen wurden bereits größtenteils Knopfzellen Batterien verbaut. | keine |
Bei den Geräten aus dem Hause Apple sind eigentlich alle Geräte der MAC Reihe, bis zum Logowechsel (von bunt auf einfarbig) betroffen. Angefangen beim Knubbelmac und dessen Nachfolgern, bis hin zu den Power MAC’s!
Randbemerkung: Diese Liste ist ohne Gewähr und nicht unbedingt immer anwendbar, da an vielen Geräten im laufe der Jahre auch das ein oder andere Mal herum geschraubt und gelötet wurde, so kann es vorkommen, dass Ihr Gerät vielleicht schon wieder andere Vorgaben hat. In erster Linie soll diese Liste auch nur wiedergeben, welche Geräte am ehesten betroffen sind.
Es ist in jedem Fall zu empfehlen all diese Geräte unverzüglich zu überprüfen. Lieber einmal zu viel, als zu wenig geguckt!
Optischer Vergleich
Akku in normalem Zustand
Im rechten Bild (zum vergrößern einfach das Bild anklicken) sieht man ein Beispiel eines Akkus im Normalzustand – hier ein Akku, einer A500 Speichererweiterung. Keinerlei Verfärbungen, blanke Kontakte, keinerlei Anzeichen eines defekten oder ausgelaufenen Akkus. So sieht ein Akku aus, der noch keinen Schaden angerichtet hat. Doch Vorsicht! Ein Blick unter die blaue „Tonne“ lohnt sich! Nicht jeder auslaufende Akku sieht sofort aus, wie im folgenden!
Akku im „blühenden“ Zustand
Im rechten Bild (zum vergrößern einfach das Bild anklicken) wird veranschaulicht, wie ein bereits ausgelaufener Akku auf sein Umfeld einwirkt. In diesem Fall ist eine Speichererweiterung eines A500 stark in Mitleidenschaft gezogen. Sämtliche Kontakte zeigen Korrosionen und Verfärbungen, das Elektrolyt läuft aus und kristallisiert – der Akku „blüht“ wenn auch noch nicht kräftig und dennoch ist diese Speichererweiterung schon fast ein Fall für die Elektronikverwertung. Sämtliche IC’s haben Grünspan angesetzt, Nahezu alle Lötstellen sind angefressen oder sogar komplett zerfressen. Die Widerstände und Dioden beginnen bereits, sich sprichwörtlich aufzulösen. In diesem Zustand ist die Speichererweiterung nicht mehr zuverlässig zu betreiben, selbst wenn sie noch funktionieren würde. Abstürze sind an der Tagesordnung.
Akku gefunden… was nun?
Sollten Sie an Ihrem Gerät einen Akku entdeckt haben und sich nicht sicher sein, ob dieser noch zu gebrauchen ist, ist folgende Liste zur Erkennung des Zustandes zu empfehlen. Die Liste ist nach den verschiedenen Stadien, sowie dem nötigen Wiederherstellungsaufwand gestaffelt. Im Zweifel gilt jedoch immer: RAUS DAMIT!!!
Verschiedene Stadien von Akkuschäden beim Amiga:
Sichtbare Auswirkung | Stadium des Schadens | Auswirkungen im Betrieb | Wiederherstellungsaufwand |
keine sichtbaren Schäden am Akku. Akku speichert Datum und Uhrzeit jedoch nur noch mit großen Differenzen oder gar nicht mehr. | Anfang | Amiga speichert Uhrzeit und Datum nicht mehr oder falsch | gering – Akku sollte entfernt bzw. ausgetauscht werden. Evtl. kleine Lötarbeiten erforderlich. Vorsorglich die Platine reinigen. |
Akku zeigt grünliche Verfärbungen an den Kontakten oder weisse Oxidationen, die aussehen, als würde der Akku „blühen“. Platine und direktes Umfeld unauffällig. | fortgeschritten | Erste, nicht nachvollziehbare Abstürze und Guru Meditations | bedenklich – Akku sollte umgehend entfernt werden. Platine am ehemaligen Sitzplatz des Akkus vorsorglich mit speziellem Elektronik Spray/Reiniger oder Isopropanol behandeln, um etwaige, unsichtbare Rückstände vorsorglich zu entfernen. Kleinere Lötarbeiten und Spezial Reiniger erforderlich. |
Sowohl Akku, als auch das direkte Umfeld des Akkus zeigen an Lötzinn führenden Bauteilen grünliche Verfärbungen. | stärker fortgeschritten | Amiga zeigt immer häufiger Abstürze, zeigt beim Start mittels des Farbcodes fehlerhaftes RAM etc. an. | hoch – Akku sofort entfernen und sämtliche, befallenen Lötstellen entlöten. Alle Bauteile und betroffenen Stellen ausgiebig reinigen, um die Rückstände zu neutralisieren. |
Akku löst sich bereits von selbst von der Platine, sichtbare Schäden an Bauteilen, deren Beine stark angegriffen sind. Platine zeigt oberflächlich Verfärbungen. | weit fortgeschritten | Amiga startet nicht mehr aus Routine heraus und kommt nur noch bis zum dunkelgrauen Bildschirm und startet sofort neu. | sehr hoch – Akku entfernen und sofortige Grundreinigung und Neutralisierung mit Spezialreiniger in die Wege leiten. Reinigungsmittel längere Zeit einziehen lassen und bei Bedarf wiederholen. Eventuell müssen erste Bauteile komplett erneuert werden. Achtung! In diesem Stadium sollte das komplette Gerät überprüft werden, da hier meisst auch Verdunstungen und eventuelles schiefes Lagern dafür gesorgt haben kann, dass auch andere Bereiche betroffen sind. Gerne sind gesockelte IC’S und deren Sockel betroffen. Gründliches Reinigen und Austauschen einiger Bauteile von Nöten. Genaues Arbeiten mit Meßgeräten von Nöten um 100prozentige Wiederherstellung zu gewähren. Teilweise sind sogar Rekonstruktionen auf der Platine von Nöten. |
Im näheren Umfeld des Akkus lösen sich bereits die Leiterbahnen auf, die Platine „bläht“ sich förmlich auf. teilweise Bauteile Verlust mangels Haftung an den Lötpunkten. Bauteile zum Teil unerkennbar zerfressen. Sämtliche Lötpunkte und Metallteile im Gerät angegriffen bis leicht korodiert. | Endstadium | Amiga startet nicht mehr und stürzt permanent ab oder zeigt gar kein Lebenszeichen mehr. | nahezu hoffnungslos – Nach sehr aufwendigen Reinigungen müssen sowohl Platinenlayout, als auch Stromläufe rekonstruiert werden. Diese Maßnahmen sind jedoch nur mit sehr großem Aufwand zu bewerkstelligen und nicht immer von Erfolg gekrönt. Gerade bei Platinen im sogenannten „Double/Dual Layer“ Layout ist hier eine Reparatur schwierig bis unmöglich, da sich gleich mehrere Schichten Leiterbahnen übereinander befinden, die Kurzschlüsse verursachen können, oder einfach nicht mehr rekonstruierbar sind. |
Entfernung vom Akku und Bearbeitung potenzieller Schäden
Die Entfernung des Akkus ist kein großer Akt, wenn man den Übeltäter erst einmal dingfest gemacht hat. Soll es schnell und unkonventionell gehen, kann man die blauen Tonnen entweder vorsichtig immer wieder zu den Seiten kippen, bis die Lötfahnen abbrechen oder man nimmt einen Seitenschneider zur Hand und kneift die Fahnen direkt auf der Print-/Bestückungsseite (Oberseite) durch. Wer es etwas ordentlicher mag, nimmt einen Lötkolben zur Hand und lötet den Akku fachgerecht aus. Doch Achtung. Ist der Akku bereits ausgelaufen, entstehen beim Auslöten mitunter giftige Dämpfe, sobald der ausgelaufene Akku Inhalt erhitzt wird. Bitte vorher die Lötstellen gründlich reinigen, sofern keine Absaugvorrichtung für Lötdämpfe vorhanden ist und gut lüften. Eine FFP2/3 Maske dabei zu tragen, mag albern erscheinen, hilft aber dabei ungemein.
Ist der Akku entfernt, wird es mitunter um Welten komplizierter, sofern der Akku bereits ausgelaufen ist. Die in diesem Fall notwendigen Schritte können sehr weitreichend sein. Oberste Priorität sollte aber in jedem Fall die sofortige Neutralisierung des ausgelaufenen Akku Inhalts sein, damit alle laufenden Zerstörungsprozesse gestoppt werden.
Je nach Härtegrad sind sämtliche Flächen oder aber die gesamte Platine mit Isopropanol oder entsprechenden Elektroreinigern zu behandeln. Im Gegensatz zu normalen Reparaturen, muss hier großzügig mit Reiniger gearbeitet werden. Eine alte Zahnbürste hilft, um mit sanftem, mechanischen Druck auch die Stellen zu erreichen, an die man mit der Hand und einem Lappen nicht kommt. Es ist auch gut möglich, dass diese Schritte einige male wiederholt werden müssen.
So absurd es auch erscheinen mag, aber es kann tatsächlich sinnvoller sein, die betroffene Platine in einer milden Lauge (Wasser mit Spülmittel) zu baden. Gerne auch einwirken lassen. Nach dem Bad sollte die Platine geföhnt werden und einige Tage zum Austrocknen gelagert werden.
Anschließend ist ein prüfender Blick auf die Bauteile von Nöten. Gab es bereits Grünspan an Bauteilen, so sollten flach auf der Platine aufgebrachte Bauteile schnellstens entfernt werden, um auch unter diesen Bauteilen reinigen zu können.
Viele scheuen diesen Schritt und sind der irrigen Annahme erlegen, es würde reichen, intensiv drumherum zu reinigen. Elektrolyt ist jedoch kriechfähig! Es läuft auch unter Bauteile, die nicht mal einen Millimeter über der Platine angebracht sind. Dort kann es auch Jahre später noch unbemerkt Schaden anrichten. Besonders gefährlich wird es, wenn sich unter den Bauteilen Leiterbahnen oder gar sogenannte VIA’s (so nennt man Durchkontaktierungen, von einer Platinenseite zur anderen) betroffen sind.
Sind bereits die Leiterbahnen angegriffen, so helfen meist nur noch Glasfaserstift und Schleifhilfen, um die angegriffenen Bereiche vom Platinen Schutzlack und Korrosionsrückständen zu befreien. Mit einem Multimeter sollten die Bahnen nun durchgeklingelt werden. Zweifelhafte Stellen sind mit Lötdraht oder anderen Mitteln zur Leiterbahnrekonstruktion zu überbrücken – die offengelegten Leiterbahnen sollten danach einmal komplett verzinnt werden. Anschließend sind die Leiterbahnen wieder zu versiegeln, um Spannungsüberschläge oder anderweitige, äußerliche Einwirkungen zu vermeiden. Dabei sollte man sich so gut es eben geht an die Originalpläne halten und keine wilden Strippen, bestehend aus Klingeldraht oder Lautsprecherkabeln, quer über die gesamte Platine ziehen, um ganze Bereiche zu überbrücken. Das kann im schlimmsten Fall negative Auswirkungen auf die Stabilität von Spannungen, Signalen und Frequenzen haben und z.B. zu unerwünschten Induktionen (Spuleneffekt) führen. Man baut sich damit also im schlimmsten Fall nur noch mehr Fehlerquellen ein. Wenn Bereiche überbrückt werden müssen, sollte dies so kurz wie möglich erfolgen und hierfür nur spezieller Lötdraht verwendet werden, der entsprechend isoliert ist und den es in unterschiedlichen Stärken gibt.
Wichtig ist bei all diesen Schritten – immer wieder reinigen!!!
Sind Bauteile komplett angegriffen oder nur teilweise angefressen, sollten diese vorsorgliche komplett ausgetauscht werden. Alles andere wäre sparen am verkehrten Ende. Dioden und Widerstände kosten nur wenige Cent – werden sie nicht gewechselt, können die Folgeschäden ungleich größer sein. Ist erst mal ein seltenes Bauteil, wie z.B. ein Custom Chip kaputt, der nicht mehr so ohne Weiteres zu beschaffen ist, wird es ärgerlich und mitunter auch sehr teuer!
Grundsätzlich sollte man hier jedoch klipp und klar sagen, sämtliche Härtefälle gehören in Profihände – diese sind mit der Materie betraut und benötigen solche Informationsseiten nicht. Ab dem Punkt „stärker fortgeschritten„, in der obigen Stadiumstabelle, sollte ein Laie nicht mehr Hand anlegen.
Diese Beschreibung soll nur veranschaulichen, mit welchem Aufwand solche Arbeiten behaftet sind.
SMD Elektrolytkondensatoren (SMD Elkos)
Während normale Elkos, egal ob axial oder radial, in der Regel über die Jahre einfach nur austrocknen, verlieren SMD Elkos Bauart bedingt ihren chemischen Inhalt ähnlich, wie die RTC Akkus. Fatal ist, dass diese aufgrund der Bauart direkt mit der Platine kontakt haben und das Elektrolyt auch hier ungehindert auslaufen kann. Zumeist sind die kleinen Tonnen auf schwarzen Kunststoff-Trägerplatten untergebracht, aus denen dann die Lötfahnen herausschauen. Hierunter sammelt sich dann das ausgelaufene Elektrolyt und beginnt über die Platine zu kriechen, ohne dabei zwangsweise zu kristallisieren.
Diese kleinen, zumeist silbernen Tonnen, wurden und werden auch heute noch, teils gleich in größeren Mengen verbaut. Auch wenn ein einziger Kondensator nicht gleichermaßen Schaden anrichten kann, wie ein RTC Akku, so liegt hier das Hauptproblem darin, dass die Schäden meist unerkannt bleiben und erst auffallen, wenn es schon zu spät ist. Hier blüht in der Regel nichts. Auffälligkeiten, wie eine matte Platinenoberfläche oder stumpfe Lötstellen, im direkten Umfeld des jeweiligen Kondensators, sind jedoch ein deutlicher Indikator für auslaufende Kondensatoren.
Auch hier sind alle Amigas der neuesten Generation betroffen. Die verursachten Schäden reichen z.B. beim Amiga 1200 und 4000 vom Tonausfall, gehen weiter über Abstürze, bis hin zum Totalausfall, wie beim CD32. Bei einigen elektronischen Bauteilen kommen dann noch Probleme zum tragen, die von Commodore hausgemacht sind. So sind z.B. nachweislich auf dem Mainboard des CD32 einige Kondensatoren ab Werk verpolt eingebaut. Auch auf einigen Turbokarten, wie z.B. der A3640 sind Kondensatoren verpolt verbaut worden.
Gravierend wird es, wenn sich ein Akkuschaden und Kondensatorschäden in Kombination ergeben.
Auch hier gilt: Entfernen, gründlich reinigen und Austauschen! Viele gehen mittlerweile dazu über, und verbauen SMD Keramikkondensatoren, sogenannte SMD Kerkos. Sie sind absolut auslaufsicher, da sie nicht auf Basis von Elektrolyt arbeiten. Zudem nehmen sie sehr wenig Platz ein. Doch Achtung, so perfekt diese Lösung auch erscheint, es gibt nicht ohne Grund verschiedenste Arten von Kondensatoren. Jede Kondensatorart hat seine Vor- aber auch Nachteile. Letztlich wird die Kondensatorart vom jeweiligen Verwendungszweck bestimmt. So können Kondensatoren z.B. dazu dienen, Spannungen zu stabilisieren, zu glätten aber auch zu sperren. In Schaltungen, wo es um Takte, Frequenzen und Signalwege geht, können Kondensatoren jedoch ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf den Takt oder die Signale nehmen. Es ist also nicht damit getan, einfach jeden Elko gegen einen Kerko zu tauschen.
Wichtig ist jedoch, es besteht fast immer Handlungsbedarf und nichts zutun ist IMMER die denkbar schlechteste Entscheidung.
Feuchtigkeitsschäden
Wer übrigens glaubt, die hier erklärten und gezeigten Fälle können so nur durch ausgelaufenes Elektrolyt entstehen, der irrt. Um einmal zu zeigen, was ein dauerhaft feuchtes Raumklima (z.B. durch einen feuchten Keller) für Auswirkungen hat, dem seien die folgenden Bilder ans Herz gelegt.
Bitte DRINGEND folgenden Hinweis beachten:
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