Ähnlich, wie beim Amiga 2000 und seinem Maus Port Problem, haben auch einige RGB Monitore eine Schwachstelle.

Besitzen Sie z.B. einen Commodore Monitor des Typs 1084(S)/1085(S) oder baugleiche von Highscreen, Philips etc.? Wundern Sie sich, warum manchmal das Bild grün wird, ganz verschwindet oder andere kuriose Fehler auftreten, wenn Sie den Monitor oder Amiga bewegen oder auch nur antippen?

RGB Anschluss eines Commodore 1084S Monitor, ohne Verbindung zum Gehäuse – einfach nur aufgelötet

Schauen Sie sich einmal den RGB Anschluss auf der Rückseite Ihres Monitors an, an dem Sie das Computer/Monitor Verbindungskabel anschließen. Ist der Anschluss fest sitzend oder wackelt er leicht? Wenn er wackelt oder richtig lose ist, könnten Sie schon die Hauptursache dieser Fehler gefunden haben.

Betroffen sind hauptsächlich die Geräte des Typs 1084S und 1085S, der neueren Bauform, sowie deren baugleich gelabelten Gerätetypen, von Philips, Highscreen etc.

Bei anderen Geräten sind die Kabel entweder fest verbaut und mit entsprechender Zugentlastung (so z.B. bei den Commodore Monitoren des Typs 1940/1942), oder mit einem Scart Anschluss versehen (z.B. der Commodore Monitor Typ 1081). Die älteren Monitore des Typs 1084(S) verfügen über einen Din Pol Anschluss und sind nicht so anfällig.

Die Entstehung des Problems

Eine starre Einheit – Kabel und Anschluss

Der Amiga und sein Monitor werden mit einem sehr dicken und starren aber auch sehr kurzen Verbindungskabel verbunden. Früher standen die Rechner samt Monitoren gerne auf entsprechenden Computer Tischen, wo der Amiga auf einem Tastaturschubfach abgestellt war, das man rein und raus schieben konnte.
Da das Verbindungskabel aber aufgrund seiner Beschaffenheit einfach nicht für solche Aufstellmöglichkeiten geschaffen ist, passierte es, dass durch die permanente Beanspruchung, das Kabel den Anschluss am Monitor förmlich aus seinen Verlötungen riss, denn das Kabel verzieh keine solchen Bewegungen und gab diese 1:1 an den Anschluss am Monitor weiter.

Steht ein solcher Monitor beispielwesie auf einem Amiga 2000, wird hier zwar nichts bewegt, dafür muss das Kabel leicht gebogen werden, um es am Amiga anschließen zu können. Dieser Umstand kann sogar noch gravierender sein, als die Installation an einem Amiga 500, denn bei einem Amiga 2000 ist das Kabel einer dauerhaften, mechanischen Spannung ausgetzt. Auch diese Spannung wird 1:1 auf den Anschluss des Monitors übertragen. Das Problem potenziert sich noch, wenn der Amiga nebst Monitor anschlussseitig an einer Wand steht und die Kabel nach oben, unten oder seitlich weggedrückt werden.

In den meisten Fällen erkennt man dies bereits an den Verbindungskabeln. Oftmals sind hier die Ummantelungen aus den fest vergossenen Steckern herausgerutscht und man sieht die Abschirmung, teils sogar die einzelnen Leitungen des Kabels.

Die Schwachstelle

Neben dem Kabel selbst, gibt es noch eine weitere Schwachstelle. Ähnlich, wie beim Amiga 2000 und seinem Maus Port, wurde bei den benannten Monitoren der RGB Anschluss direkt und ohne zusätzliche Entlastungsvorrichtungen auf der Monitorplatine verlötet. Hier beginnen bei Zeiten die Anschlussbeine aus der Platine herauszureissen. Nicht selten haben wir auch schon Monitore gesehen, bei denen die komplette Platine gebrochen war.

Vorbeugung

Sollte Ihr Monitor noch nicht von diesem Problem betroffen sein, sollten Sie dringend dafür sorgen, dass dies auch so bleibt. Am einfachsten ist dies mit einem wesentlich flexibleren Kabel zu schaffen, dass die Bewegungen des Amigas nicht an den Anschluss weiter gibt.

klassisches, 9 poliges Verlängerungskabel, für Joysticks

Auch hier können Sie ein einfaches Joystick Verlängerungskabel nutzen, wie es bei Amigas gebräuchlich ist. Normalerweise ist es empfehlenswert, nur speziell geschirmte Kabel zu verwenden, damit auf dem Monitor Bild keine Störungen auftreten, doch dies sollte angesichts des potenziellen Problems vernachlässigt werden. Wenn Sie dann noch ein paar Dinge beachten, sind diese Störungen nicht oder nur leicht zu sehen und zu vernachlässigen. Wichtig ist hierbei einfach zu wissen, was wie genau passiert und warum. Sollten dennoch Störungen auftreten und sich mit den folgenden Tipps nicht vertretbar mildern oder gar abstellen lassen, war es zumindest ein Versuch. Alternativ kann man es auch mit voll beschalteten, 9 poligen, seriellen Kabeln aus dem PC Bereich probieren. Diese sind in der Regel wesentlich besser geschirmt, als Maus/Joystick Kabel.

    • Stellen Sie niemals Funk basierende Geräte, wie Kopfhörer, Telefone o.ä. in der Nähe des Monitor und Amiga auf.
    • Benutzen Sie nur abgeschirmte NF Geräte in der Nähe, seien es externe Lautsprecher oder ähnliches.
    • Wickeln Sie das zweckentfremdete Joystick Kabel niemals auf, um das „Kabelchaos“ schöner aussehen zu lassen, denn aufgewickelte Leitungen im NF/HF Bereich verhalten sich dann wie eine Spule und können zu Veränderungen und unerwünschten Nebeneffekten im Monitor Bild führen.

 

Wenn Sie diese Regeln beachten, werden Sie kaum eine negative Veränderung des Bildes wahrnehmen.

Ansonsten bleibt nur noch die Option, Monitor und Amiga so zu positionieren, dass sich die mechanischen Kräfte in Grenzen halten.

Reparatur

Da es sich bei einem Monitor um ein Hochspannung führendes Gerät handelt, welches mit mehreren 10.000 Volt arbeitet, raten wir dringend von einer Reparatur durch technisch nicht versierte ab und beschreiben diese Möglichkeit deshalb hier auch nicht. Geben Sie solche Geräte bitte immer nur ausgebildeten Technikern oder dem Radio-/ und Fernsehtechniker-Betrieb Ihres Vertrauens!

Amateure – Finger weg! Hier besteht Lebensgefahr! Nur autorisierte Fachleute sollten an einem geöffneten Monitor arbeiten, egal ob das Gerät unter Strom steht oder nicht! Bildröhren agieren wie Akkus und halten für längere Zeit hohe Spannungen aufrecht!

Seien Sie jedenfalls gewiss, dass wenn die Platine selbst nicht beschädigt wurde, fast immer eine Lösung gefunden werden kann, das Gerät zu retten! Auch bei beschädigten Platinen ist meist noch etwas zu retten, der Aufwand ist jedoch um einiges höher.

Bitte DRINGEND folgenden Hinweis beachten:

Jegliche Nachahmung geschieht auf eigene Gefahr!!! Alle hier gemachten Angaben sind ohne Gewähr. Wir übernehmen keinerlei Haftung bei Schäden an Material und Mensch! Der Eingriff in Netzspannung führende Elektronik ist für Laien Tabu und wird mindestens versicherungsrechtlich als grob fahrlässiges Verhalten angesehen!!! Keine Versicherung kommt für Schäden an Leib und Leben, sowie Eigentum auf, wer nachweislich grob fahrlässig handelt!

Wer mangels Kenntnis und Equipment Hilfe benötigt, sucht bitte den Elektrotechniker/Elektroniker seines Vertrauens auf. Gerne sind auch wir behilflich. Hierzu bitte einfach mittels unserem Kontaktformular für Hardwareprobleme Kontakt zu uns aufnehmen.