Die Wirkungsstätten

An einem zentralen Ort laufen alle Fäden zusammen – Wuppertal Varresbeck ist der Ort, an dem sich die Stammadresse und zugleich der Wohnsitz des Gründers und Leiters Patrick Brough befindet. Hier ist der Dreh- und Angelpunkt für den gesamten, organisatorischen Ablauf. Da sich die Räumlichkeiten zugleich im Wohnumfeld befinden, ist hier ein öffentlicher Zugang leider nicht möglich.

Darüber hinaus ist das Projekt aber nicht nur auf diesen einen Ort beschränkt, denn hier findet bei weitem nicht alles Platz, was das CBM Museum Wuppertal mittlerweile beherbergt.

Fensterfront in Wuppertal Varresbeck – der Stammadresse

 

So sind z.B. unsere Lagerstätten teils über mehrere Projektangehörige und externe Lagerflächen verstreut. Die Arbeitsbereiche wiederum sind sowohl in der Varresbeck, als auch bei den verschiedenen Projektangehörigen ansässig. Nur so kann ein jeder von uns sich spontan in seiner Freizeit seinem Fachgebiet widmen. Organisiert ist das Ganze also nach Themengebieten. Während in der Varresbeck von allem etwas anzutreffen ist, beschäftigt sich der eine nur mit 8 Bittern, wieder ein andere mit Konsolen und der nächste koordiniert unsere Lager.

Was für den einen oder anderen umständlich und befremdlich erscheinen mag, hat für uns pragmatische und nüchterne Gründe. Wir alle betreiben dieses „Hobby“ mit sehr viel Herzblut und Freude, damit das auch so bleibt, soll nichts von dem, was wir hier tun, zum Zwang werden. Wir alle haben aber auch ein Berufs- und Familienleben. Das Hobby soll hier weder zeitlich noch finanziell überhand nehmen und somit ein Hobby bleiben. Da jeder von uns in der glücklichen Lage ist, bei sich selbst ein wenig Platz zu haben, konnten wir das Projekt exakt so organisieren. Während sich andere Projekte mit angemieteten Räumlichkeiten, ergo laufenden Kosten rumschlagen und dafür reguläre Einnahmen generieren müssen, kann ein jeder von uns jederzeit kurz- oder längerfristig einfach pausieren, im schlimmsten Fall sogar ganz aufhören. Letzteres kommt jedoch Gott sei dank nur selten vor.

Gerade in Zeiten von Corona, wo andere, ähnlich geartete Hobbyprojekte dazu verdammt waren, gemeinsame Aktivitäten in Gemeinschaftsräumlichkeiten komplett zu unterlasen, hat sich unser Konzept als ein großer Vorteil erwiesen, denn so konnten wir unabhängig von Gruppentreffen agieren und unseren Aufgaben weiterhin nachkommen. Uns hat Corona lediglich etwas verlangsamt, jedoch nicht komplett ausgebremst.

Hier ein paar optische Beispiele, diverser Arbeitsplätze in der Varresbevk und der Projektler:

Dennoch gibt es unter der Stammadresse, unter der die Leitung des Projekts vollzogen wird, eine kleine Besonderheit. Hier befinden sich nicht nur einige Arbeitsplätze, sondern auch unsere wichtigsten Exponate, die für die tägliche Arbeit und für potenzielle Ausstellungen vorgehalten werden.

Her läuft auch alles auf, was uns postalisch, in Paketform oder über persönliche Übergaben überantwortet wird. Leider haben gleich mehrere Rohrbrüche über die Jahre für Umbaumaßnahmen gesorgt. In dem Zuge haben wir seinerzeit auf Schwerlastregale, als Basis umgerüstet (ein paar Impressionen).

Die Ausrüstung

Unsere Arbeitsplätze sind mit folgendem Equipment ausgestattet:

  • Philips und Nordmende Regel-Trenn-Trafo’s (0V – 260V)
  • Multimeter von Koenig, Wetekom, Owon und einigen anderen Herstellern
  • Labornetzteile, von Owon ua., mit integrierter Spannungs-/ und Strom-Dauermessvorrichtung – 36V
  • Diverse Oszilloskope, mit 20, 60 und 100 MHz Bandbreite, von Philips, Nordmende, Hameg, Rigol und Owon
  • Diverse Lötstationen, u.a. von Weller, Wetekom, Koenig etc.
  • Laborlötstationen von diversen Herstellern, mit zuschaltbarer Heiß-/ und Kaltluft (für schnelles erhitzen und sofortiges wieder abkühlen)
  • Labormessplätze mit FI-Kurzschlusssicherung von ENSSLIN
  • Logic Analyser, zur Überprüfung von digitalen Signalen und Signalwegen von Rigol
  • SMD Rework Stations für z.B. FPGA’s 60+ (Pins)
  • Entmagnetisierungsspulen für CRT’s von Nordmende und Philips
  • Ein CRT-Röhrenmessgerät von Philips
  • Absaugeinheiten für Lötdämpfe
  • u.v.m.

Die Teststrecke

Wenn Geräte bei uns zur Reparatur eingehen und temporäre, nicht immer auftretende Fehler haben, werden diese erst einem Laufzeittest unterzogen. Hierzu haben wir 2 kleine Teststrecken, an denen die Geräte zeitgesteuert und unbeaufsichtigt laufen können. Während dieser Phase können an den Geräten Stromverbrauch, Spannungsschwankungen etc. festgehalten werden. Zusätzlich werden diese Plätze mit Webcams im Zeitraffer überwacht (da auch wir nicht permanent vor Ort sind), um eventuelle Fehler in unserer Abwesenheit nachvollziehen zu können.

An diesen Plätzen werden die Geräte nach erfolgreicher Reparatur auch zur Endkontrolle noch einmal getestet.

Getestet werden sämtliche Ports, Ton & Video Ausgabe, Spannungswerte der Netzteile unter Volllast, Funktionen wie das Einlesen und Schreiben von Daten, das Verarbeiten von Daten, sowie die Bedienung der Geräte mittels Maus, Joystick und Tastatur.

Reparaturdauer

Die Dauer der Reparatur hängt von mehreren Faktoren ab. Viele Standard Fehler können in einem Zeitraum von ein paar Tagen oder Wochen identifiziert und bearbeitet werden. Schwerwiegendere Defekte können aufgrund von Ersatzteilknappheit auch mitunter Monate oder sogar Jahre dauern. Nicht selten kommt es vor, dass gerade bei Amigas oder selteneren 8 Bit Rechnern der Fehler schnell behoben werden könnte, wenn die entsprechenden Custom Chips vorrätig wären. Am gravierendsten tritt dies bei der Peripherie, wie z.B. Turbokarten oder seltenen Festplattencontrollern auf.

Ein weiterer Beeinflussungsaspekt ist natürlich der Zulauf. Gerade in den Herbst- und Wintermonaten ist in unserem Projekt Hochbetrieb.

Darüber hinaus sollte aber auch jedem klar sein – und wir können es gar nicht oft genug betonen – wir betreiben das Projekt Privat in unserer Freizeit. Dass Familie Job und andere Dinge IMMER Vorrang haben, sollte jedem bewusst sein! Das Hobby geht bei uns nicht „über alles“!!!

Normale Probleme können wir in der Regel innerhalb von 3 – 9 Wochen bearbeiten.

Reparatur Quote

Oft werden wir gefragt, ob man auch viel Hardware aufgrund von Unwirtschaftlichkeit und Unverhältnismäßigkeit aussondern muss. Dies kommt eigentlich eher selten vor. Von uns wird wenig bis gar nichts verschrottet. Meistens werden die Reparaturprojekte jedoch vorzeitig abgebrochen, da die Besitzer zu wenig Geduld haben, doch gerade bei hochwertigeren und wertvolleren Geräten sollte man bei solchen „Instandsetzungen“ nicht die Zeit allein im Auge behalten. Auch ein Silberpfeil Besitzer wird sein geliebtes Sammlerobjekt selten nach gerade mal 4 Monaten einstampfen, nur weil ein E-Teil lange auf sich warten lässt. Wir reden hier immerhin von Sammlerobjekten und nicht von Gebrauchsgegenständen, die im Alltag wichtig sind, wie ein Kühlschrank!

Prinzipiell lässt sich alles reparieren. Oft ist das eine reine Preis- und Zeitfrage. Ganz selten, wie Beispielsweise bei Hardware von Drittherstellern, wird es schwerer, da hier der E-Teil Markt noch kleiner ist, als bei den Commodore Produkten. Leider fallen hier auch viele hoch gehandelte Turbokarten drunter, was den Besitzern meist mehr weh tut, als der eigentliche Rechner, denn gerade die Turbokarten steigen mittlerweile aufgrund Ihrer Seltenheit und dem hohen Leistungsgewinn in Ihrem Wert. Nicht selten kommt es vor, dass große Turbokarten mittlerweile 3 stellige Euro Summen erreichen.